Beschreibung
Wie ein großer Sturm brach die Reformation über das Europa des 16. Jahrhunderts herein. Sie versetzte den ganzen Kontinent in Aufruhr und brachte die Säulen Roms zum Einsturz. Die Umwälzung erfasste das Leben aller, vom König in seinem Palast bis zum Hirten in seiner Hütte in den Alpen.
Die eigentliche Frucht der Reformation waren die Täufer – eine viel geschmähte und verfolgte Gruppe, die nur den Wunsch hatte, die Gemeinde in ihrer apostolischen Reinheit wiederherzustellen. Ihre Vision war es, das Muster des neutestamentlichen Christentums auf die Menschen des 16. Jahrhunderts zu übertragen. Eine solche Vision war eine Bedrohung für die etablierten Staatskirchen, weshalb die Täuferbewegung sowohl von Katholiken als auch von Protestanten stark unterdrückt wurde.
Am stärksten war die Verfolgung in den Niederlanden. Aus Friesland und Groningen, aus Nord- und Südholland, aus Zeeland, Utrecht und Gelderland, aus Brabant und Flandern – auf Marktplätzen und anderen öffentlichen Plätzen – stieg der Rauch vieler brennender Feuer zum Himmel auf.
Immer wieder spielte sich die gleiche Szene ab – ein Täufer wurde herausgeführt, die Hände gefesselt und der Mund geknebelt, an den Scheiterhaufen gebunden und Schießpulver um ihn herum gestreut. Dann wurde das Feuer angezündet. Doch die Bewegung breitete sich weiter aus, obwohl die Feuer immer wieder brannten.
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